#4 Storytelling in Museum & Ausstellung_Teil 2

Kann man die Wirkung von Storytelling messen?

Wir begrüßen euch zur vierten Folge dieses Podcasts in der euch folgende Themen erwarten:

  • Welche Bücher empfehlen wir zum Thema?
  • Welche Museen der Gegenwart haben uns beeindruckt?
  • Was kann man von Graphic Novelle lernen?
  • Wie kann man die Wirkung von Storytelling in Ausstellungen messen?
  • Bericht über das einzigartige Forschungsprojekt: »Pia sagt Lebwohl. Eine Ausstellung über die Arbeit mit Tod und Trauer«
  • Was kam bei der Publikums & Wirkungsforschung zu dieser Ausstellung heraus?
    All das besprechen wir in der vierten Folge

Gastgeber:

Sven-Daniel Gettys, Kommunikationstrainer, Dozent, Geschichtenerzähler
[https://www.svedagettys.de]

Zu Gast:

Jana Hawig & Sarah-Louise Rehahn, Kuratorinnen, Kulturwissenschaftlerinnen, DASA Arbeitswelt Ausstellung
[https:www.dasa-dortmund.de/]

Kapitel

00:00:24 – INTRO:
Was euch erwartet: Storytelling in Museen und Ausstellungen.

00:03:40 – SARAHS BUCHTIPP: »BETTY BOOB«
Von der Autorin Véro Cazot und der Zeichnerin Julie Rocheleau (Splitter Verlag: Bielefeld 2018). Eine Graphic Novel über einen schweren Schicksalsschlag, Bodypositivity, Gemeinschaft und den Weg zurück in’s Leben.
Was haben Comic, Graphic Novel mit Ausstellungen gemeinsam? Man geht von Element zu Element und „man spinnt sich selbst die Geschichte zusammen.“

00:09:02 – JANAS BUCHTIPP: REBECCA GABLÉ:
»Von Ratlosen und Löwenherzen. Eine kurzweilige, aber nützliche Geschichte des englischen Mittelalters« (Bastei Lübbe: Köln 2008).
Ein historisches Sachbuch der deutschen Romanautorin, in der sie ihre Rolle als Autorin im historischen Schreiben reflektiert. Was verbindet das mit Ausstellungshäusern, wie der DASA? Die doppelte Aufgabe von Forschen und Vermitteln.

00:13:24 – SVEDAS BUCHTIPP 1:
Christopher Booker: »The Seven Basic Plots. Why We Tell Stories« (Bloomsbury: London u.a. 2004)
Ein echter Klassiker der Storytelling Literatur, der sieben Grundformen des Erzählens herausarbeitet. Die »Seven Basic Plots«.

00:15:04 – SVEDAS BUCHTIPP 2:
Joanna Rubin Drangers: »Ihågkom oss till liv« (Albert Bonniers Förlag: Stockholm 2022)
Eine Graphic Novel über eine jüdische Familiengeschichte in Schweden und den USA, über den Holocaust und das Überleben. Und über die Suche nach den eigenen Wurzeln in der Heimat.

00:18:18 – PIA SAGT LEBWOHL – DIE FORSCHUNGSFRAGE HINTER DER AUSSTELLUNG
Rückkehr zu der Ausstellung »Pia sagt Lebwohl«
Frage: Warum wurde so ein emotionales Thema als Use Case für die Studie zum Storytelling gewählt? Eine starke Identifikationsfigur schaffen

00:22:33 – STORYTELLING MESSEN – DAS FORSCHUNGS-DESIGN:
Warum misst man die Wirkung von Narrationen auf die Zuschauer*innen im Museum? Und was unterscheidet diese Forschung von anderen Forschungsprojekten zum Storytelling?
Die Besonderheit ist der Raum und das nichtlineare Erzählen. Eine besondere Rolle spielt die Gestaltung der Räume
Frage: Was ist das »Graphic-Novel-Prinzip«?

00:33:22 – DISKUSSION DER HERANGEHENSWEISE DER STUDIE

ZWEITEILUNG DER BEOBACHTUNG
Besuchsverhalten und die Lernerfahrungen
Vorbild: »Generic-Learning-Outcomes«

DREI METHODEN DER PUBLIKUMSANALYSE
quantitative Erhebungen (Fragebögen)
Interviews, Nacherzählung, Nachzeichnung
Begleitete Ausstellungsrundgänge

00:45:27 – BEOBACHTUNG VOM HOCHSITZ: SINGLE-BAUERN IN SKANDINAVIEN

00:48:32 – DIE MIT SPANNUNG ERWARTEN ERGEBNISSE
Das Modell:

00:52:37 – DER WUNSCH NACH WEITERFÜHRUNG DURCH ANDERE INSTITUTIONEN

00:52:54 – DIE ENTSCHEIDENDE FRAGE: WIE WIRKT STORYTELLING IN AUSSTELLUNGEN?
Fünf Dimensionen:
1. Strukturierung
2. Lebenswelt-Bezug
3. Identifikation
4. Emotionalisierung
5. Immersion

00:55:40 – DIE IMMERSION – TREND ZUM INTENSIVEN ERLEBNIS
Erkenntnis: Immersion entsteht durch das Zusammenspiel durch Raum, Figur und Plot!
Aber es gibt auch negative Dimensionen dieser Immersion. Manchen ist das einfach zuviel.

01:07:30: Zusammenfassung und Ausblick auf die nächste Folge

Besprochene Museen und Ausstellungen:

Utvandrarnas Hus (Växjö, Schweden): [https://kulturparkensmaland.se]
»Pia sagt Lebwohl« (DASA, Dortmund): [http://bit.ly/piasagtlebwohl]
bei Google Arts and Culture:

Vorgestellte Texte und ergänzende Literatur:

  • Cazot, Véro (Autorin), Rocheleau Julie (Zeichnerin): Betty Boob, Splitter Verlag: Bielefeld 2018.
  • Gablé, Rebecca: Von Ratlosen und Löwenherzen: Eine kurzweilige, aber nützliche Geschichte des englischen Mittelalters, Bastei Lübbe: Köln 2008.
  • Drangers, Joanna Rubin: Ihågkom oss till liv, Albert Bonniers Förlag: Stockholm 2022.
  • Booker, Christopher: The Seven Basic Plots. Why We Tell Stories, Bloomsbury: London u.a. 2004.
  • DASA u.a. (Hg.): Besser ausstellen. Innovative Wege der Konzeption und Evaluation von Ausstellungen, Transcript: Bielefeld 2024. Erhältlich als Open Access: [https://bit.ly/4bigw6L]

Ergänzende Literatur:

  • Jana Hawig: Dinge in Storytelling-Ausstellungen am Beispiel von »Pia sagt Lebwohl“, in: Farrenkopf, M u.a. (Hg.): Alte Dinge – Neue Werte. Musealisierung und Inwertsetzung von Objekten, Göttingen 2013, S. 217-234.
  • Jana Hawig: Erzählungen im digitalen Raum. Formen und Perspektiven des Storytellings in digitalen Ausstellungen, in: Fackler, G. u.a. (Hg.): Exponat – Raum – Interaktion. Perspektiven für das Kuratieren digitaler Ausstellungen, Göttingen 2022, S. 239-248.
  • Sarah-Louise Rehahn: Ausstellungsforschung: Storytelling als Vermittlungsmethode in Ausstellungen, in: neues museum. Die österreichische kunstzeitschrift 21-4 (2021), S. 94-97.
  • Sarah-Louise Rehahn: Pia sagt Lebwohl – Über die Erforschung von Storytelling in Ausstellungen, in: neues museum. Die österreichische kunstzeitschrift 22-4 (2022), S. 106-108.
  • Sven-Daniel Gettys: Digitales Storytelling für Museen. Einige Kursbestimmungen, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell 116 (2/2021), S. 41-46.

Weitere Literatur:

Joachim Friedmann: Transmediales Erzählen. Narrative Gestaltung in Literatur, Film, Graphic Novel und Game, Köln 2017.
Thomas Thiemeyer: Simultane Narration. Erzählen im Museum, in: Alexandra Strohmaier (Hg.), Kultur Wissen Narration. Perspektiven Transdisziplinärer Erzählforschung für die Kulturwissenschaften, Bielefeld 2013, S. 479-488.

Credits und Danksagung:

Das ganze Team der DASA
Kamera: Jörg Stiepermann
Technik: Marius Neumann
Fotos & Video zur Ausstellung: Patricia Dobrijevic
Illustration Ausstellung: Romina Birzer
Grafikdesign Homo Narrans: Studio Konter

Über die Ausstellung Pia sagt Lebwohl

Erzählt wird die Coming-of-Age-Geschichte der 17-jährigen Pia, deren geliebte Oma Ruth stirbt.
In mehren linear aufeinanderfolgenden »Erlebnisräumen« können die Besucherinnen die Reise von Pia miterleben. Sie trifft dort auf Menschen, die beruflich mit dem Tod zu tun haben. Sie erlebt die eigenen Stufen der Trauer und lernt dabei viel über sich selbst und das Leben.
Die DASA führte ein aufwändiges Forschungsprojekt im Zeitraum 2017 bis 2023 durch und hat mit unterschiedlichen Methoden Stimmen der Besucher
innen zur Wirkung eingeholt. Der Forschungsbericht ist jetzt online und steht zum Download bereit:
[http://bit.ly/piasagtlebwohl]

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